Bei den Gandersheimer Domfestspielen 2001 langweilten sich Sound Designer Achim Welsch und Mischa Mang, der Musicaldarsteller des "Judas" im dort gespielten Musical "Jesus Christ Superstar", während einer Probenpause. Sie kannten sich allenfalls vom laufenden Probenbetrieb, aber Achim war Mischa´s kehlige, von göttlichem Schmerz und dämonischer Power durchzogene Stimme sofort aufgefallen. Plötzlich erklang die Melodie eines wohlbekannten Dream Theater Epos am Klavier, und als Achim die Stimme des "Judas" einsetzen hörte, wurde ihm bewusst, dass jetzt eine neue Zeit angebrochen war.
Als "Garagencombo" 1986 u.a. gegründet von Soulas und Welsch, wurde das Debut Album "Visions And Reality" (1992) - obwohl produktionstechnisch noch unausgereift- von vielen Schreibern als die deutsche Antwort auf Dream Theater angesehen. Auf dem Nachfolgealbum "Symbols Of Time" (1994) war der eigene Stil bereits wesentlich ausgeprägter, die Band tourte ausgiebig, was sich auch langsam in der Presse und in den Verkaufszahlen niederschlug. Mitten in der "Symbols Of Time" European-Tour verließ Gitarrist Chuck Schuler die Band aus persönlichen Gründen, was dem 1989 eigentlich ausgestiegenen ehemaligen Sänger und Gitarristen Achim Welsch, der mittlerweile als Livemischer bei den Konzerten dabei war, die Gelegenheit zum Comeback gab. Nach mehreren Shows in Deutschland, Italien und der Schweiz und einer phänomenalen Europatour mit Iced Earth und Nevermore machte sich die Band an die Arbeit zum "Polarized" getauften Drittling; ein programmatischer Albumitel, denn die Pole der Band begannen sich zu verschieben: Andy, dessen Wurzeln eher in Richtung Megadeth und Trash Metal tendierten, wollte einen härteren Weg einschlagen, obwohl "Polarized" schon deutlich knalliger zur Sache ging als der Vorgänger.
Die Wege trennten sich, Giovanni und Achim machten mit ihrem Projekt Charisma (feat. Jazz-Sängerin Annette Kienzle) weiter Musik, doch leider war diese Liaison nicht von langer Dauer. Nachdem das Thema Ivanhoe für die beiden Masterminds immer noch nicht abgeschlossen war und es einfach zu vieles gab, was sie mit der Band erreicht hatten und noch erreichen wollten, dachte man über eine Reanimation nach.
In Mischa Mang fand man den richtigen Mann, der den musikalischen Ansprüchen gerecht wurde, um ein wirklich eigenständiges, facettenreiches und trotzdem gleichermaßen zugängliches Werk zu schaffen. Mit Keyboarder Richard Seibel, der schon bei Charisma mitwirkte, sowie dem neuen Drummer Sebastian Brauchle taten sich neue Welten auf.
Drei Jahre lang feilte man am neuen Werk, dem man deutlich anhört, dass es ähnlich einem guten Whisky lange genug reifen konnte, denn das neue Ivanhoe Epos "Walk in Mindfi elds" ist der beste Beweis dafür, dass eine Band dann die beste Musik kreiert, wenn sie die Geduld hat, auf die wirklich guten Ideen zu warten, anstatt die erstbesten Einfälle zu verarbeiten.